ein dokumentarischer Theaterabend
Die Deutschen sterben aus. Und nicht nur sie: Italiener, Schweizer, Ungarn – ganz Europa leidet unter Schwund. Schuldige für die allgemeine Kinderlosigkeit sind leicht gefunden: Feministinnen zum Beispiel, die den Frauen ihren naturgegebenen Platz am heimischen Herd madig gemacht haben. Oder egoistische Karrieristinnen, die lieber Geld verdienen als sich um den Nachwuchs kümmern zu wollen. Oder aber, von anderer Warte aus betrachtet, unerschwingliche Kinderbetreuung, wirtschaftliche Unsicherheit, unflexible Arbeitszeiten.
Abseits der Schlagworte sieht die gesellschaftliche Realität zwischen Kinderwunsch und -wirklichkeit erheblich komplexer aus. TORSCHUSSPANIK lässt Menschen zu Wort kommen, die nie Kinder wollten, immer von Kindern träumten, Kinder verloren haben, Eltern sind, berufstätig sind, allein, zu zweit oder zu dritt Kinder großziehen. Diese «intimen Einsichten in die Reproduktionskrise» versammeln Szenen von grotesker Logik, Momente großer Traurigkeit und Zeugnisse verzweifelter Versuche zu einer facettenreichen Bestandsaufnahme der «Generation Gebärfähig»
Kulturplatz vom 31.10.2007, 12:00 Uhr
«Torschusspanik – ein Bühnenprojekt sondiert 20 Argumente gegen das Kinderkriegen.»
Der Dokumentarfilm «Die Reproduktionskrise» (Regie: Gereon Wetzel und Jörg Adolph) zur Entstehung und Uraufführung von Torschusspanik hatte 2008 beim Filmfest München Premiere.