An der Beerdigung ihrer Mutter begegnen sich eine Frau und ein Mann nach fünfundzwanzig Jahren zum ersten Mal wieder. Sie waren als Teenager ein Paar.
Doch als sie von ihm schwanger wurde, flüchtete sie panisch aus ihrer Heimat und seinem Leben. Er blieb. Sie schickte keine Zeichen und kehrte nie zurück. Jahre später liest er in der Zeitung über sie und ihre internationalen Erfolge. Der Tod ihrer Mutter lockt sie erstmals in die Heimat zurück, die sie kaum mehr wiedererkennt. Die Wiese, auf welcher sie sich als Teenager getroffen hatten, ist mit einer Siedlung überbaut. «Familienparadies» nennt er, was sie viel mehr als ein verlorenes Paradies empfindet. Was, wenn sie geblieben wäre? Würde diese Szenerie die Bühne ihres Lebens sein? Und wie sieht diese Bühne hinter den Kulissen aus? Was ist aus dem gemeinsamen Kind geworden, will er wissen? Wie wäre sie geworden, diese ungelebte Geschichte?
In einem subtilen Traumspiel begegnen die Figuren in WHITE CREST den gelebten wie ungelebten Möglichkeiten in gleicher Weise, so dass sich die Grenzen zwischen Wunsch, Vorstellung und Realität auflösen.